Der Bundesverband Deutscher Privatkliniken (BDPK) tritt unreflektierten Vorurteilen gegenüber privatgeführten Krankenhäusern entgegen. Mithilfe einer wissenschaftlichen Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) stellt der Verband heraus, dass nur Krankenhäuser, die Gewinne erzielen, dauerhaft eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung garantieren können.
Einer der Kernpunkte der RWI-Untersuchung ist die Feststellung, dass die Krankenhäuser wegen der abnehmenden und schon lange nicht mehr ausreichendenden Investitionsfinanzierung durch die Bundesländer einen Großteil der benötigten Investitionsmittel durch Gewinne aus der DRG-Vergütung selbst verdienen müssen. „Ohne Gewinn keine Investition und ohne Investition keine Innovation und keine Arbeitsplatzsicherheit. Mit dem Vorurteil ‚Gewinnerzielung im Krankenhaus schadet der Qualität‘ muss endgültig aufgeräumt werden", sagte der Vizepräsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und Vorstandsvorsitzende der Rhön-Klinikum AG Wolfgang Pföhler.
Anders als von Privatisierungs-Kritikern oftmals behauptet, wird laut der Studie in privat geführten Krankenhäusern nicht am Personal gespart. Vielmehr kümmerten sich in Krankenhäusern in privater Trägerschaft durchweg mehr Ärzte und Pflegefachkräfte um den einzelnen Patienten als in öffentlichen oder freigemeinnützigen Kliniken. Dass sogenannte Sekundärdienste, wie etwa die Reinigung, Küche, Labor oder Hol- und Bringdienste bei den Privaten häufig durch externe Dienstleister übernommen werde, erhöhe die Leistungsfähigkeit des medizinischen Personals in den patientennahen Bereichen. Zudem werde durch intelligent gestaltete Arbeitsabläufe die Produktivität verbessert und es könnten Ineffizienzen reduziert werden, so das Fazit der RWI-Experten, die auch dem Vorwurf der „Rosinenpickerei“ nach gingen. Anders als oft dargestellt, übernähmen die privaten Träger keineswegs lukrative, sondern nahezu ausschließlich defizitäre Krankenhäuser und beteiligten sich ebenso an der ländlichen Grundversorgung wie nicht-private Häuser. Auch eine gezielte „Patientenauswahl“ sei nicht zu erkennen, ganz im Gegenteil lägen Durchschnittsalter und Krankheitsschweregrad sogar noch höher als in Kliniken nicht privater Trägerschaft. Nahezu identisch mit der bundesweiten Verteilung stellt sich der Anteil von gesetzlich und privat versicherten Patienten dar. Das widerlege die Unterstellung, private Krankenhausträger seien an der Behandlung von privat versicherten Patienten besonders interessiert, weil sie eine höhere Vergütung versprächen.
Schließlich zeige sich auch bei der Vorhaltung der medizinisch-technischen Infrastruktur, gemessen an der Zahl der medizinischen Großgeräte, dass private Krankenhausträger im gleichen Maße Verantwortung in der medizinischen Versorgung übernehmen wie andere Träger. Hier hat das RWI kaum trägerspezifische Unterschiede festgestellt. Im Bereich der Intensivbetten leisteten die Privaten sogar einen überdurchschnittlichen Beitrag zur Behandlung von schwer erkrankten Patienten und somit auch zur Sicherstellung der (Notfall-)Versorgung.