Der private Klinikbetreiber Helios und die Gewerkschaft Verdi haben ihren Tarifstreit in den Kliniken der ehemaligen Damp Gruppe beigelegt. Wie beide Seiten heute mitteilten, einigten sie sich gestern Nacht auf Entgelterhöhungen für die Mitarbeiter der Akut- und Rehakliniken und Übernahmeregelungen für die Beschäftigten der Damp-Servicegesellschaft ZSG. Die heftig umstrittenen Kündigungen von rund 1.000 Servicekräften sind demnach vom Tisch. Sie sollen nach Möglichkeit in die neuen Servicegesellschaften von Helios übernommen oder für bis zu 18 Monate in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft übergehen.
Für die Rehabilitationskliniken und das Therapiezentrum Stralsund vereinbarten die Tarifpartner rückwirkend zum 1. Mai dieses Jahres eine Entgeltsteigerung um 3,5 Prozent sowie um weitere 1,4 Prozent ab 1. Januar 2013. Das Weihnachtsgeld soll künftig 80 Prozent eines Monatsgehalts inklusive Zuschläge ausmachen, was laut Verdi eine spürbare Erhöhung, teilweise sogar eine Verdoppelung für die Beschäftigten bedeutet. In den Akutkliniken steigen die Gehälter analog zu den Tarifverträgen des Öffentlichen Dienstes um 3,5 Prozent rückwirkend zum 1. Mai 2012 sowie zwei weitere Male um jeweils 1,4 Prozent im kommenden Jahr. Auch hier erhöht sich das Weihnachtsgeld in den einzelnen Entgeltgruppen auf 50, 70 und 80 Prozent eines Monatsgehalts.
„Wir sind froh, dass wir uns nach dieser Auseinandersetzung, die wir in diesem Ausmaß zuvor noch nicht erlebt haben, nun mit Verdi einigen konnten“, sagte Helios-Regionalgeschäftsführer Jörg Reschke heute in Berlin. Auch Verdi-Bundesvorstand Ellen Paschke begrüßte die Einigung, die vor allem der Entschlossenheit der Beschäftigten und der Unterstützung von Öffentlichkeit, Patienten und Politik zu verdanken sei. „Nach einer außergewöhnlich harten Auseinandersetzung haben wir mit der Tarifeinigung in der Damp-Gruppe die Grundlage für weiterhin gute Gesundheitsversorgung und zuverlässige Serviceleistungen zu existenzsichernden und fairen Entgelten gelegt“, so Paschke.