Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat den Bundesländern Tatenlosigkeit im Kampf gegen den Fachkräftemangel in der Pflege vorgeworfen. Obwohl dieser bereits flächendeckend Fakt sei, werde das große Potenzial an umschulungswilligen Arbeitslosen nicht genutzt, sagte BA-Vorstand Raimund Becker der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Als Hauptgrund identifizierte er die noch immer nicht gelöste Frage der Finanzierung des dritten Umschulungsjahres. Die Agentur selbst darf nur die ersten beiden Jahre bezahlen. Auch eine Verkürzung der Umschulungszeit hält Becker für sinnvoll. „Wir haben viele Arbeitslose, die mehrere Jahre Erfahrung in der Altenpflege gesammelt haben und nach einer verkürzten Ausbildung beispielsweise ausgezeichnete Altenpfleger werden könnten.“
Das bestehende Interesse sieht die BA laut dem Zeitungsbericht durch Zahlen aus den Jahren 2009 und 2010 belegt, in denen das Konjunkturpaket der Bundesregierung ausnahmsweise auch die Finanzierung des dritten Umschulungsjahres erlaubte: 2009 habe sich die Zahl der Umschüler auf rund 7.000 nahezu verdoppelt, 2010 sogar auf 9.000 erhöht, ehe sie 2011 ohne die Finanzierung des dritten Jahres wieder auf 3.500 abfiel.