Burnout-Erkrankungen bei Pflegenden führen zu höheren Infektionsraten und verursachen US-amerikanischen Krankenhäusern jedes Jahr zusätzliche Kosten in Millionenhöhe. Das ist das Fazit einer in der August-Ausgabe des „American Journal of Infection Control“ veröffentlichten Studie. Die Wissenschaftler werteten die Daten von mehr als 7.000 Pflegenden an 161 Krankenhäusern im US-Bundesstaat Pennsylvania aus, um den Zusammenhang zwischen der Belastung des Pflegepersonals und katheterassoziierten Urinaltraktinfektionen und OP-Infektionen zu untersuchen. Mehr als ein Drittel der Schwestern und Pfleger wiesen demnach eine emotionale Belastung auf, die einem Burnout-Syndrom entsprach.
Beim Vergleich der Infektionsraten mit dem Personalschlüssel fanden die Forscher, dass für jeden zusätzlich zu versorgenden Patienten pro Pflegekraft etwa eine zusätzliche Urinaltraktinfektion pro 1.000 Patienten auftritt. Ein Anstieg der Pflegenden mit Burnout-Erkrankung um zehn Prozent korrespondierte zudem mit nahezu einer zusätzlichen Urinaltraktinfektion und zwei OP-Infektionen pro 1.000 Patienten im Jahr. Auf Grundlage der durchschnittlichen Kosten pro Infektion pro Patient errechneten die Wissenschaftler, dass Kliniken in Pennsylvania jährlich 41 Millionen US-Dollar einsparen könnten, wenn es ihnen gelänge, die Burnout-Rate des Pflegepersonals von durchschnittlich 30 auf zehn Prozent zu reduzieren und damit die Zahl der Infektionen um geschätzte 4.160 zu senken.