Der Krankenstand der Beschäftigen in bayerischen Pflegeheimen hat mit 5,75 Prozent ein neues Rekordniveau erreicht. Das geht aus dem „AOK-Report Pflege 2011“ hervor. Der Krankenstand der Pflegebranche ist damit um fast fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Im Vergleich dazu waren die bei der AOK Bayern versicherten Arbeitnehmer aller Branchen lediglich an 4,2 Prozent aller Kalendertage erkrankt. Dieser Wert ist seit 2008 gleich geblieben.
Als Ursache für die krankheitsbedingten Fehlzeiten in der Pflege nennt die AOK Bayern vor allem häufigere und längere Erkrankungen. Die Beschäftigen in Pflegeheimen meldeten sich durchschnittlich für 21 Tage arbeitsunfähig, die Arbeitnehmer aller Branchen in Bayern dagegen nur für 15,4 Tage. Fast die Hälfte aller Erkrankungsfälle in der Pflegebranche dauerte länger als sechs Wochen (47,9 Prozent).
Vor allem die Arbeitsunfähigkeitsfälle durch psychische Erkrankungen sind in den vergangenen drei Jahren um 14 Prozent angestiegen. Muskel- und Skelett-Erkrankungen verursachen mit 24,4 Prozent die meisten Ausfalltage in Pflegeheimen (23,1 Prozent in anderen Branchen). Auffällig ist die längere Dauer der psychischen und Muskel-Skelett-Erkrankungen in der Branche. Mit durchschnittlich mehr als 28 Tagen liegen die Genesungszeiten für psychische Erkrankungen um 20 Prozent und der Muskel-Skelett-Erkrankungen um 30 Prozent (21 Tage) über dem Bayernwert, so die AOK.