Der hessische Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) hat die Ankündigung der Bundesregierung, die Kosten für das dritte Schuljahr der Umschüler in Pflegeberufe zu übernehmen, kritisiert. Gestern hatte das Bundearbeitsministerium gegenüber der dpa einen entsprechenden Medienbericht bestätigt. Dazu habe sich die Bundesregierung in den Verhandlungen mit den Ländern bereit erklärt, wenn diese im Gegenzug die Ausbildungskapazitäten jährlich um zehn Prozent steigerten, so der CDU-Politiker laut Deutschem Ärzteblatt gestern in Wiesbaden. Die Vereinbarung zwischen Bund und Ländern sei jedoch noch nicht unterzeichnet, da es nach wie vor Abstimmungen untereinander gebe.
Angesichts zunehmenden Mangels an Pflegekräften will die Bundesregierung die Pflegeausbildung besser fördern: Vom kommenden Jahr an soll die Bundesagentur für Arbeit die Umschulung von Arbeitslosen zu Alten- und Krankenpflegern maximal drei Jahre lang finanzieren. Bislang sind dafür nur für zwei Jahre vorgesehen. Für das letzte Jahr müssten die Bundesländer aufkommen. Wie teuer das bis 2015 befristete Förderprogramm wird, steht nicht fest. Derzeit dauert es nach Angaben der Arbeitsagentur im Durchschnitt 115 Tage, um in der Pflegebranche eine freie Stelle zu besetzen. Das ist deutlich länger als in den meisten anderen Berufen.