Im Streit um die neuen Vergütungssätze für die häusliche Krankenpflege in Mecklenburg-Vorpommern haben Krankenkassen und Pflegedienste auch weiterin kein Ergebnis erzielen können. Laut dpa vereinbarten nach der gestrigen erfolglosen zweiten Gesprächsrunde jedoch beide Seiten, die Gespräche am Mittwoch kommender Woche fortsetzen zu wollen. Ein AOK-Sprecher sprach von einer konstruktiven Atmosphäre der Gespräche, bei denen es vor allem um die unterschiedlichen Sichtweisen in der Auslegung des Schiedsspruches gegangen sei.
Die AOK und die IKK Nord haben die neuen Vergütungssätze Anfang August für die ambulante Krankenpflege im Land eingeführt, die auf dem Schiedsspruch basieren. Der Pflegewissenschaftler Hans-Joachim Goetze von der Hochschule Neubrandenburg spricht von 20 bis 30 Prozent geringeren Einnahmen für die Pflegedienste. Seit Juni ist es landesweit bereits zu mehr als 20 Demonstrationen gekommen. Die Pflegedienste fürchten durch die Einbußen eine verstärkte Abwanderung von Fachkräften in angrenzende Bundesländer mit besserer Bezahlung.