Die Gewerkschaft Verdi wirf dem privaten Klinikbetreiber Asklepios fortwährende Rechtsverletzungen in seinem Krankenhaus auf der Insel Sylt vor. In der Nordseeklinik hatten Mitarbeiter in den vergangenen Wochen wiederholt die Arbeit niedergelegt, um die Aufnahme von Tarifverhandlungen zu erreichen. Vor vermeintlich anstehenden neuen Aktionen seien zuletzt Beschäftigte ausgesperrt worden. Zudem sei ihnen das Gehalt gestrichen worden. Ende Juli habe das Unternehmen sogar gedroht, den Reha-Bereich der Klinik eher zu schließen, als anständige Tariflöhne zu zahlen. Schließlich sei bundesweit versucht worden, Streikbrecher aus dem eigenen Konzern mit Sonderprämien sowie freier Kost und Logis nach Sylt zu locken.
„Die fortgesetzten Rechtsverstöße lassen die Zweifel wachsen, ob der Asklepios-Konzern geeignet ist, überhaupt Kliniken und Reha-Einrichtungen zu betreiben“, sagte Verdi-Bundesvorstand Ellen Paschke heute in Berlin. Das Ausmaß und die Art der Rechtsverstöße in der Nordseeklinik Sylt versetzen nicht nur die Beschäftigten in Unruhe, sondern seien auch geeignet, Patienten und deren Angehörige zu ängstigen.
Die Gewerkschaft fordert für die Mitarbeiter der Nordseeklinik deutliche Lohnsteigerungen, da die Gehälter zurzeit um etwa 14,5 Prozent unter dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst lägen. Zudem litten die rund 420 Beschäftigten unter den hohen Lebenshaltungskosten auf der Insel. Die Klinik selbst arbeite gewinnbringend.