Der Diakonie Bundesverband hat anlässlich der den Krankenkassen und den Krankenhäusern zur Prüfung vorliegenden Berechnungsvorschlägen für die Fallpauschalen in psychiatrischen Einrichtungen deutliche Kritik geübt. Es dürfe nicht sein, dass schwer kranke Menschen möglichst früh entlassen würden, ohne dass es eine ausreichende ambulante Nachsorge gebe. „In der Psychiatrie müssen wir besonders darauf achten, dass Patientinnen und Patienten ihrem individuellen Bedarf entsprechend behandelt werden“, sagte Maria Loheide, sozialpolitischer Vorstand des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche Deutschlands.
Für die psychiatrischen Krankenhäuser und Abteilungen beginne ein schwieriger Prozess, denn Vergütungen beeinflussten, wie Patienten in der Klinik behandelt würden. In anderen Bereichen des Krankenhauses habe die Vergütung nach Fallpauschalen zur einer deutlichen Verkürzung der durchschnittlichen Behandlungszeit und zu einer Steigerung der Fallzahlen geführt. Das neue Psych-Entgeltsystem müsse daher kritisch begleitet werden. „Wir müssen einfache Pauschallösungen hinterfragen und die Behandlung in der Klinik viel stärker mit der ambulanten Behandlung am Wohnort verbinden“, so Loheide. Das besondere Augenmerk der Diakonie gelte dabei den chronisch kranken Menschen. Das neue Vergütungssystem werde auch daran gemessen, ob es diesen Menschen und ihrem manchmal vielfältigen Unterstützungsbedarf gerecht werde.