Der Chef der AOK Rheinland/Hamburg Günter Wältermann geht davon aus, dass in Nordrhein-Westfalen mindestens 10.000 Krankenhausbetten zu viel stehen. Dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagte er, er erwarte von der Landesregierung, dass die Überkapazitäten im Rahmen der Krankenhausplanung abgebaut würden. Allerdings müsse hierbei auch die Qualität der medizinischen Behandlung in den einzelnen Häusern berücksichtigt werden. Hier könnten die Krankenkassen helfen, die sehr genau wüssten, „bei welchen Häusern nach Operationen eher Komplikationen festzustellen sind als bei anderen“. Erste Konzepte für den Bettenabbau solle Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) Anfang nächsten Jahres vorlegen.
Die Landeskrankenhausgesellschaft wies Wältermanns Darstellung laut der Zeitung zurück. Statt weniger würden künftig aufgrund der demografischen Entwicklung eher mehr Betten für ältere Patienten vorgehalten werden. Zudem drohten im ländlichen Bereich Klinikschließungen, sollte die Bettenzahl, die zwischen 1995 und 2010 bereits von rund 150.000 auf 122.000 gesunken sei, noch weiter reduziert werden.
Gesundheitsministerin Steffens bestätigte laut dem Bericht, dass es im Zuge der Krankenhausplanung sicher zu einem weiteren Bettenabbau kommen werde. Da die Behandlungen über Fallpauschalen vergütet würden, hätten Betten aber nicht mehr „die Bedeutung wie früher“. Wichtiger für die Patienten seien ohnehin Qualitätskriterien.