Mehr als 400 Unfallchirurgen, Orthopäden und in anderen Gesundheitsberufen Beschäftigte haben vergangene Woche eine Schulungsoperation im neuen Hybrid-OP des Universitätsklinikums Ulm im Internet verfolgt. Teilnehmer aus aller Welt ließen sich vom Ärztlichen Direktor der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie Florian Gebhard erklären, wie sich mit Hilfe der dreidimensionalen Bildgebungs- und Navigationssysteme ein Bruch des Beckens durch eine hochpräzise Verschraubung therapieren lässt. In dem speziellen OP-Raum ist nach Angaben des Klinikums in einer bisher weltweit einzigartigen Konstellation dreidimensionale Bildgebung etwa von CT und Angiographie mit speziellen Navigationssystemen gekoppelt. „Wir können genau planen, wie in diesem Fall eine Schraube gesetzt werden soll, sie während der Operation genau dort platzieren und die richtige Position sofort kontrollieren“, sagte Gebhard.
Übertragen wurde die Schulungsoperation an einem Dummy über das Internetportal der AO Foundation, einer non-profit-Organisation, in der sich weltweit mehr als 10.000 Chirurgen, Wissenschaftler und medizinisches OP-Personal aus 100 Ländern für die Weiterentwicklung ihres Faches einsetzen. „Wir wollen Experten unseres Fachgebietes die Möglichkeiten zeigen, die wir in Ulm mit unserem neuen Hybrid-OP haben, um beispielsweise Verletzungen des Beckens hochpräzise zu behandeln“, sagte Gebhard.