Das Department für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke hat gemeinsam mit drei Kooperationspartnern ein intelligentes Anti-Dekubitussystem entwickelt. Im Gegensatz zu anderen bereits verfügbaren Systemen soll es die Lage des Patienten erkennen und dadurch eine optimale Einstellung ermöglichen sowie Pflegenden Hinweise geben, zu welchem Zeitpunkt ergänzende Maßnahmen zur Umlagerung erfolgen müssen. Potenzielle Einsatzbereiche sind Kliniken und Altenheime, aber auch speziell der häusliche Bereich. Hier erleichtere das neue System die Pflege von besonders hochgradig gefährdeten Menschen, weil die intelligente Steuerung längere nächtliche Lagerungsintervalle ermögliche.
„Zwar reichen die bislang durchgeführten Messungen nicht aus, um die Erfolge auch wissenschaftlich fundiert zu belegen. Aber die ersten Ergebnisse stimmen mich sehr zuversichtlich“, sagte Otto Inhester, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department für Pflegewissenschaft. In dem System stecke ein enormes Potenzial, das nun schrittweise weiter entwickelt werden könne. „Schon heute kann man aber klar sagen, dass Pflegende ein Hilfsmittel bekommen, dass sie bei der Durchführung der Prophylaxe gut und sicher unterstützen wird.“
Kooperationspartner der UW/H sind die Firma Hydrotechnik electronics, die Geräte und Anlagen für die Verfahrenstechnik plant, entwickelt, produziert und vertreibt, die Firma AirMed Plus, die im Bereich der Herstellung, Forschung und Entwicklung von Medizinprodukten tätig ist sowie das Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen, das Forschung und Lehre in den Fachbereichen Faserverbundwerkstoffe, Textile Herstellungsverfahren, Technische Textilien, Medizintextilien, Textile Fertigungs- und Prüftechnik, Textile Anwendungen, Qualitätssicherung und Simulation betreibt.
Weitere Informationen zum neuen Anti-Dekubitussystem stehen im Internet bereit oder können über Otto Inhester (Tel. 02302 / 926-243, eMail: otto.inhester@uni-wh.de) bezogen werden.