Eine halbe Billion US-Dollar entsprechend acht Prozent ihrer gesamten Jahresausgaben könnten Gesundheitssysteme weltweit einsparen, wenn Medikamente effizienter verteilt und eingesetzt würden. Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsinstitut IMS Health in einer Studie für das niederländische Gesundheitsministerium, die in dieser Woche auf dem Jahreskongress der Internationalen Pharmazeutischen Föderation in Amsterdam vorgestellt wurde. Als Gegenmaßnahme empfehlen die Autoren des Berichts, die Therapietreue der Patienten zu verbessern, den rechtzeitigen Gebrauch der Medikamente sicherzustellen, den Gebrauch von Antibiotika zu optimieren, Fehlern bei der Medikation und einer Übermedikation vorzubeugen sowie günstigere Generika zu bevorzugen wann immer möglich. Allein durch die Verbesserung der Therapietreue könnten rund 500 Milliarden US-Dollar eingespart werden.
Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO hat auf Gesuch des niederländischen Gesundheitsministeriums einen Bericht eingereicht und geht davon aus, dass gut die Hälfte der weltweit eingesetzten Medikamente nicht korrekt eingenommen werden, weil sie falsch verschrieben oder ausgegeben werden oder die Patienten sie falsch einnehmen oder zu spät erhalten. Um dem entgegenzuwirken empfiehlt die WHO, eine Liste wesentlicher Wirkstoffe festzulegen, in effiziente nationale Beschaffungs- und Lieferwege zu investieren, frühe Screenings und Diagnosen zu unterstützen und evidenzbasierte Behandlungsrichtlinien zu implementieren. Zudem rät auch die Weltgesundheitsorganisation dazu, größeres Gewicht auf die Rolle des Patienten und seine Therapietreue zu legen.
Der vollständige Report des IMS Instituts kann hier angefordert werden.