Die Verbände der niedergelassenen Ärzte haben für morgen einen bundesweiten Aktionstag angekündigt. Unabhängig vom Ausgang der heutigen Honorarverhandlungen im Erweiterten Bewertungsausschuss sollen in vielen Großstädten Praxen geschlossen bleiben oder nur mit reduziertem Personal arbeiten. Wie die Allianz der Deutschen Ärzteverbände mitteilte, haben sich bislang Tausende von Ärzten und Medizinischen Fachangestellten für gemeinsame Kundgebungen angemeldet. „Das ist nur der Beginn der öffentlichen Auseinandersetzung mit den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Wir stellen uns auf einen langen Kampf ein, denn es geht hier um viel mehr als das Honorar“, sagte Sprecher Dirk Heinrich.
Wie die Nachrichtenagentur dpa heute Mittag meldete, zeichnet sich in den noch laufenden Honorarverhandlungen zwischen dem Spitzenverband der gesetzlichen Kassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) unter dem Vorsitz des Gesundheitsexperten Jürgen Wasem keine Einigung ab. Die Allianz der Ärzteverbande hatte bereits vorab angekündigt, einen erneuten „Schlichterspruch gegen die Interessen der Ärzteschaft“ wie in der ersten Verhandlungsrunde nicht akzeptieren zu wollen. Noch im Laufe des Tages soll über weitere Maßnahmen beraten werden, die bis zum Jahresende umgesetzt werden könnten. „Für die Kassen wird die Zusammenarbeit mit uns auf unabsehbare Zeit schwierig werden, da wir weiter nach dem Motto verhandeln werden: Patientenwohl geht vor Bürokratiewahn“, sagte Sprecher Heinrich.