Die Deutsche Multiple Sklerosis Gesellschaft (DMSG) hat den offenen Umgang der designierten Regierungschefin in Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, mit ihrer Krankheit als „wichtiges und positives Signal für alle Betroffenen“ begrüßt. In Deutschland litten Hochrechnungen zufolge 130.000 Menschen an Multiple Sklerosis (MS), darunter auch Marathonläufer, Schauspieler, Professoren und Manager. „Doch in der Regel outen die sich nicht, weil die Krankheit leider noch so ein Gesicht in der Öffentlichkeit hat, dass Betroffene mit gewissen Ressentiments betrachtet werden“, sagte die Vizechefin des DMSG-Bundesverbandes Judith Haas der Nachrichtenagentur dpa. Dass Dreyer, zurzeit noch Gesundheitsministerin in Rheinland-Pfalz, zeige, dass die trotz ihrer Erkrankung voll leistungsfähig sei und damit an die Öffentlichkeit gehe, sei eine gute Botschaft. Gerade hoch qualifizierte Betroffene fürchteten häufig negative Auswirkungen auf ihr Berufsleben.
Multiple Sklerosis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Nervensystems, deren Ursachen noch nicht endgültig geklärt sind und deren Verlauf individuell stark variieren kann. Nach Angaben der DMSG sind weltweit etwa 2,5 Millionen Menschen betroffen, wobei die Erkrankungshäufigkeit mit der geographischen Entfernung zum Äquator ansteigt. Zudem seien doppelt so häufig Frauen betroffen wie Männer.