Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) hat der Bundesregierung bescheinigt, sich um die Entbürokratisierung in der Pflege zu bemühen. Bis es zu einer wirklichen Entlastung der Pflegekräfte komme, sei es aber noch ein weiter Weg, sagte Verbandspräsident Bernd Meurer. Das bestätige auch das Jahresgutachten des Normenkontrollrates, der ebenfalls weiterhin dringenden Handlungsbedarf beim Thema Entbürokratisierung sehe. „Die Entbürokratisierung in der Pflege ist eine zentrale Herausforderung, der mit konkreten Maßnahmen begegnet werden muss. Wir haben dabei kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem“, so Meurer. Er appellierte an Bund und Länder, engagiert und im Dialog mit dem Verband weiterzuarbeiten. „Wir brauchen weniger Bürokratie in der Pflege und mehr Zeit für die Pflegebedürftigen. Das hilft uns auch beim Fachkräftemangel, denn so sorgen wir für einen attraktiveren Beruf.“
Insbesondere ein Projekt der Bundesregierung zur Untersuchung des bürokratischen Aufwands bei der Beantragung von Pflegeleistungen und bei der Pflegedokumentation ist aus Sicht des bpa wichtig. Auch wenn der Abschlussbericht erst in diesem Herbst vorgelegt werden soll, seien bereits vorab einige Zahlen daraus bekannt geworden. So betrage der Erfüllungsaufwand alleine für die Pflegedokumentation pro Jahr rund 2,7 Milliarden Euro, was bedeute, dass Kosten in Höhe von rund 14 Prozent aller Ausgaben für die Pflegeversicherung nur für die Pflegedokumentation verwendet würden. Daraus müssten Konsequenzen gezogen werden. Der Normenkontrollrat kritisiere hierbei, dass die Ergebnisse des Projekts nicht schon bei der letzten Pflegereform, dem Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz (PNG) berücksichtigt worden seien.