Nur 85 geeignete Bewerber kommen in Thüringen auf die knapp 300 offenen Stellen für Pflegefachkräfte. Das teilte der Landesverband der privaten Anbieter sozialer Dienste gestern in Erfurt mit. „Thüringen bildet nach wie vor das Schlusslicht bei den von den Kassen gezahlten Vergütungen“, sagte die Landesvorsitzende Rosemarie Wolf. Unter diesen Voraussetzungen sei es schwer, junge Mitarbeiter zu motivieren, in Thüringen zu bleiben und die Versorgung der alternden Bevölkerung zu sichern. „Die Pflege- und Krankenkassen müssen sich an dem orientieren, was in benachbarten Bundesländern wie Hessen und Bayern gezahlt wird“, forderte Wolf. Zudem müssen Ausbildung und Umschulung gesteigert, die Arbeitsbedingungen verbessert und eine qualifizierte Zuwanderung ermöglicht werden. Andernfalls blieben die Zahlen abwandernder Fachkräfte hoch, die der Bewerber niedrig und die Versorgung gefährdet.