Mehr als 750 Besucher zählten die Veranstalter des 7. Kongresses der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) allein am zweiten Tag der insgesamt dreitägigen Veranstaltung im Congress Park Hanau. Ein Schwerpunkt war die Politik für Menschen mit Demenz. So sprach etwa die Referatsleiterin im Bundesfamilienministerium Petra Weritz-Hanf über die vor Kurzem gegründete Allianz für Menschen mit Demenz, der auch die DAlzG angehört und die Teil der Demografiestrategie der Bundesregierung ist. Die DAlzG-Vorsitzende und Präsidentin der Dachorganisation Alzheimer Europe Heike von Lützau-Hohlbein informierte über den Beitrag der Selbsthilfe zur Europäischen Demenzpolitik, ihre Stellvertreterin Bärbel Schönhof über die Regelungen des ab Januar 2013 geltenden Pflege-Neuausrichtungsgesetzes.
Weitere Vorträge behandelten den aktuellen Forschungsstand und verschiedene Projekte zur Betreuung und Versorgung demenzkranker Menschen im Krankenhaus oder auch im Urlaub. Ein weiteres Symposium befasset sich mit dem Thema Gewalt in der Pflege und Möglichkeiten zur Prävention. Hier wiesen sowohl Andrea Kimmel vom Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen als auch Susanna Saxl und Marion Bonillo vom Projekt PURFAM (Potenziale und Risiken in der familialen Pflege alter Menschen) darauf hin, dass in Deutschland verbindliche Vorgaben zur Prävention von Gewalt gegen alte Menschen fehlen. Notwendig wären klar geregelte Zuständigkeiten und Ansprechpartner etwa für Hausärzte oder Mitarbeitende der ambulanten Pflege, die Anzeichen für Misshandlungen wahrnehmen.
Der Kongress endete am vergangenen Samstag mit der Vergabe der Forschungsförderung der DAlzG durch die Schirmherrin Wibke Bruns.