Die Techniker Krankenkasse (TK) startet als erste Krankenversicherung mit den gesetzlich vorgeschriebenen Aufklärungsaktionen über die Organspende. In den nächsten Wochen erhalten die rund sieben Millionen Versicherte einen Organspendeausweis. Auf der Rückseite können sie ankreuzen, ob und welche Organe sie nach ihrem Tod spenden wollen, ob sie der Entnahme von Organen oder Geweben widersprechen oder eine Person benennen, die darüber entscheiden soll.
Die Aktion startet zu einem Zeitpunkt, wo der Transplantations-Skandal die Bevölkerung verunsichert hat. Gerade deshalb ist die Aktion dringend notwendig, heißt es bei der Kasse wie die Süddeutsche Zeitung schreibt.
Nur ein Fünftel der Bevölkerung hat bislang einen Spenderausweis. Dabei stehen 12000 Menschen auf der Warteliste, rund 1000 davon sterben jedes Jahr, weil sie nicht rechtzeitig ein Spenderorgan bekommen, berichtet Die Welt. Künftig gilt die Entscheidungslösung: Alle Versicherten werden angeschrieben, informiert, mit einem Ausweis ausgestattet und zur Entscheidung aufgefordert. Die Kassen haben ab dem 1. November ein Jahr Zeit, die Briefe zu verschicken.
Nicht alle Kassen habe es damit so eilig wie die TK. Die Umsetzung des gesetzlichen Auftrages dürfte eher zögerlich beginnen. So geht der GKV-Spitzenverband davon aus, dass die meisten Kassen ihre Versicherten erst im nächsten Jahr befragen werden, schreibt Die Welt weiter. „Der Schwerpunkt der Versendung der Informationsmaterialien wird im kommenden Jahr sein", kündigt etwa der AOK-Bundesverband an, mit 24 Millionen Versicherten der größte Kassenverbund Deutschlands. Der Start erfolge zunächst „in einigen Regionen". Die Barmer GEK nennt das Frühjahr als Termin. Die Vorbereitungen liefen allerdings auf Hochtouren, versichert ein Sprecher.