Mitglieder des sozialen Netzwerks Facebook können ihre Organspendenbereitschaft künftig in ihrer „Chronik“ dokumentieren und ihre Einwilligung als sogenanntes Lebensereignis mit der Netzgemeinde oder ausgewählten Kontakten teilen. Was in den USA und Kanada schon seit Mai dieses Jahres möglich ist, funktioniert seit Monatsbeginn auch für deutsche Nutzer. Zu den prominentesten Nutzern der neuen Funktion zählt SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier.
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und COO Sheryl Sandberg hatten den Schritt im Frühjahr damit begründet, dass die Mitglieder des sozialen Netzwerks dieses immer wieder dazu nutzen, wichtige Themen und Herausforderungen anzugehen. Etwa nach dem verheerenden Tsunami in Japan im vergangenen Jahr, als Familienmitglieder und Freunde sich über Facebook wiedergefunden hätten oder nach dem Tornado Joplin im US-Bundesstaat Missouri, als Facebook-Nutzer Familien, die glaubten, alles verloren zu haben, halfen, Andenken aufzuspüren und zurückzubekommen. „Wir hätten niemals vorhersehen können, dass was als kleines Netzwerk begann sich zu einem solch mächtigen Instrument der Kommunikation und Problemlösung entwickeln würde.“ Millionen Menschen weltweit warteten auf ein neues Herz, eine neue Niere oder eine neue Leber, während durchschnittlich 18 Betroffene pro Tag stürben, weil kein passendes Spenderorgan gefunden werden konnte. Experten seien der Ansicht, dass eine größere Wahrnehmung über Organspenden viel dazu beitragen könnte, diese Krise zu lösen. „Und wir glauben, dass allein dadurch, dass Menschen darüber sprechen, dass sie Organspender sind, die Macht des Teilens und der Verbindung eine wichtige Rolle spielen kann.“
Wie die Organspendenbereitschaft auf dem eigenen Facebook-Profil registriert und geteilt werden kann, ist unter anderem hier beschrieben. Der Eintrag ist freiwillig und weder verpflichtend noch bindend und ersetzt nicht den Organspendeausweis.