Das defizitäre Klinikum Offenbach wird verkauft. Wie der Magistrat heute mitteilte, sollen Geschäftsanteile ganz oder teilweise an einen oder mehrere Bieter veräußert werden, um die drohende Insolvenz des Klinikums abzuwenden. Dies war notwendig geworden, nachdem der Regierungspräsident seine Zustimmung zu weiteren Finanzhilfen der Stadt versagt hatte. „Wir haben mit allen Argumenten dafür gekämpft, dass uns die Zeit gegeben wird, die Sanierung zu schaffen“, sagte Oberbürgermeister Horst Schneider heute. Land und RP verlangten aber, den Verkaufsprozess in die Wege zu leiten. Ihm blute das Herz, so der Klinikdezernent Peter Schneider.
Klinik-Geschäftsführerin Franziska Mecke-Bilz drückte ihr Bedauern über die Entscheidung aus. Sie sei der Überzeugung gewesen, dass eine Sanierung machbar sei und dass kommunale Krankenhäuser am Markt eine Chance hätten. Zumal der von ihr eingeschlagene Sanierungskurzs erste Ergebnisse gezeigt hätte. „Dank des unermüdlichen Einsatzes aller Mitarbeiter des Klinikums konnten wir unsere Leistung steigern und 2012 bisher über 600 Fälle mehr behandeln als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben wir rund 200 Vollzeit-Stellen abgebaut und durch Prozessverbesserungen weitere Einsparungen erzielen können.“
Oberbürgermeister Schneider rechnet damit, dass der Verkaufsprozess etwa sechs bis zehn Monate in Anspruch nehmen wird.