Die finanziell angeschlagene Oberschwabenklinik (OSK) wird ihre beiden Standorte in Isny und Leutkirch aufgeben. Der Ravensburger Kreistag stimmte am vergangenen Freitag mit deutlicher Mehrheit für eine von der Kreisverwaltung und der OSK-Geschäftsführung empfohlene Beschlussgrundlage auf Basis des vom Bremer Institut für betriebswirtschaftliche und arbeitsorientierte Beratung (BAB) erstellten Zukunftsgutachtens. Das hatte mehrere Szenarien zur Sanierung des Klinikverbundes aufgezeigt, in denen kein Standort, einer oder wie nun beschlossen zwei Standorte aufgegeben werden, während die übrigen Häuser schwerpunktspezifischer ausgerichtet werden sollen. Zudem forderte der Kreistag die OSK auf, interne Optimierungspotenziale zu heben und nach Kooperationspartnern zu suchen, um die Gesundheitsregion Allgäu-Bodensee-Oberschwaben weiterzuentwickeln.
In Isny sollen die stationäre Versorgung und die Notaufnahme spätestens zum 31. März 2013 schließen. Erhalten bleibt das Medizinische Versorgungszentrum zur Behandlung von Arbeits-, Schul- und Wegeunfällen, und der Landkreis will Räume für einen Notarzt sowie eine Notfallpraxis von niedergelassenen Kassenärzten bereitstellen. In Leutkirch soll die Gynäkologie bereits zum Jahresende aufgegeben werden, die Innere Medizin und die Chirurgie bis zum 30. Juni 2013 schließen. Für die beiden letzteren sollen Übergangsregelungen in Kooperation mit den niedergelassenen Medizinern gefunden und sichergestellt werden, dass eine bedarfsgerechte Versorgung für Patienten der Inneren Medizin am Standort Wangen gegeben ist. Auch hier will der Kreistag zudem Räume für eine Notfallversorgung zur Verfügung stellen. Ergänzend zu den Standortschließungen soll der Standort Bad Waldsee schrittweise in eine Fachklinik für Gelenkchirurgie überführt werden.
Der vollständige Beschluss des Kreistags kann auf der Webseite der OSK eingesehen werden.