• News

Psych-Entgelt: Bahr unterzeichnet trotz Protesten Ersatzvornahme

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr hat am Montag die „Verordnung pauschalierende Entgelte Psychiatrie und Psychosomatik 2013“ (PEPPV 2013) unterzeichnet. Damit werde die Voraussetzung geschaffen, dass psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen ab dem 1. Januar 2013 das neue Entgeltsystem auf freiwilliger Grundlage nutzen können, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG).
Diese sogenannte Ersatzvornahme sei nur deshalb „erforderlich, weil eine fristgerechte Einigung der Vertragsparteien auf Bundesebene auf das neue Psych-Entgeltsystem nicht möglich war“. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hatte den PEPP-Katalog abgelehnt. Gegen den vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) auf einer breiten empirischen Datengrundlage kalkulierten Katalog tagesbezogener Entgelte und ergänzender Zusatzentgelte hatten sich auch viele psychiatrischen Fachverbände ausgesprochen. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) zeigte sich enttäuscht: Bahr ignoriere „Zehntausende Stimmen von Patienten, Ärzten und Pflegekräften“, erklärt die DGPPN in einer Stellungnahme. Das Aktionsbündnis „Zeit für psychische Gesundheit“, ein von der DGPPN initiierter Zusammenschluss von Ärzten, Therapeuten, Pflegenden, Klinikleitungen, Betroffenen und Angehörigen, hatte zuvor bundesweit innerhalb weniger Tage mehr als 33.000 Unterschriften gegen die Ersatzvornahme gesammelt. Mit dieser Protestaktion hatte das Aktionsbündnis erreichen wollen, dass die Einführung des neuen Entgeltsystems für zunächst zwei Jahre ausgesetzt wird, um eine Vergütungssystematik zu entwickeln, „die den Bedürfnissen der Patienten und den gesetzlichen Vorgaben gerecht wird“.
Das neue Entgeltsystem sei wesentlich differenzierter als das derzeitige Vergütungssystem und werde die Transparenz über das Leistungsgeschehen psychiatrischer und psychosomatischer Einrichtungen verbessern, schreibt hingegen das BMG. Versorgungsstrukturen ließen sich analysieren und optimieren. Zudem werde der Weg hin zu mehr Vergütungsgerechtigkeit zwischen den Einrichtungen eröffnet. Einrichtungen, die aufwendige Leistungen erbringen, sollten diese auch besser vergütet bekommen als Einrichtungen mit weniger aufwendigen Leistungen. Das Entgeltsystems ist als lernendes Systems mit einer vierjährigen Einführungsphase (budgetneutrale Phase von 2013 bis 2016) und einer fünfjährigen Überführungsphase (Konvergenzphase von 2017 bis 2021) angelegt.
Das Aktionsbündnis sieht mit dem vorgelegten Entgeltkatalog die Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ernsthaft gefährdet. Dennoch wolle man erneut mit den Selbstverwaltungspartnern in Kontakt treten, um den Katalog konstruktiv weiterzuentwickeln. Das entspricht den Vorstellungen des BMG, das erklärt, mit der Verordnung werde ein Vorschlagsverfahren etabliert, „das allen Beteiligten für eine konstruktive Weiterentwicklung des Entgeltsystems offensteht“.

Kostenloser Newsletter

  • 2x Wöchentlich News erhalten
  • garantiert kostenlos, informativ und kompakt
* ich stimme den Bedingungen für Newsletterversand zu! 

Bedingungen für Newsletterversand:

Durch Angabe meiner E-Mail-Adresse und Anklicken des Buttons „Anmelden“ erkläre ich mich damit einverstanden, dass der Bibliomed-Verlag mir regelmäßig pflegerelevante News aus Politik, Wissenschaft und Praxis zusendet. Dieser Newsletter kann werbliche Informationen beinhalten. Die E-Mail-Adressen werden nicht an Dritte weitergegeben. Meine Einwilligung kann ich jederzeit per Mail an info@bibliomed.de gegenüber dem Bibliomed-Verlag widerrufen.

Archiv

2023

  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2022

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2021

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2020

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2019

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2018

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2017

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2016

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2015

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2014

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2013

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2012

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2011

  • Dezember

Die Schwester | Der Pfleger

12x jährlich

Die Schwester | Der Pfleger 
Deutschlands meistabonnierte Pflegezeitschrift

Zeitschriftencover

PflegenIntensiv

4x jährlich

PflegenIntensiv ist das Spezialmagazin für Pflegende auf Intensivstationen, in der Anästhesie und im OP

Zeitschriftencover

angehoerige-pflegen.de

Online-Angebot

Der Online-Ratgeber liefert praxisnahes Wissen rund um die Pflege im häuslichen Umfeld.

APO-Eigenwerbung-BibPflege_230317.png