Krankenhäuser sollen künftig Bonusvereinbarungen mit ihren Chefärzten offenlegen. Das geht aus einem Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen hervor, der im Rahmen des Patientenrechtegesetzes in dieser Woche verabschiedet werden soll. Der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn (CDU), sagte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), den Ärzten sei selbst unwohl, „wenn es in Arbeitsverträgen Bonuszahlungen für mehr Operationen gibt.“ Patienten sollten erfahren, ob in einem Krankenhaus solche Verträge existierten. „Denn dann müssen sie mit unnötigen Operationen rechnen", so Spahn. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) lehnt das Ansinnen dagegen ab. „Arbeitsverträge sollten nicht Gegenstand der Gesundheitspolitik sein“, sagte Hauptgeschäftsführer Georg Baum.
Krankenhäuser, so die FAZ weiter, sollen laut Änderungsantrag in den jährlichen Qualitätsberichten auch darüber informieren, ob und welche Bonusvereinbarungen das Krankenhaus mit seinen Ärzten getroffen hat - etwa „zur Erreichung von bestimmten Leistungsmengen“. In der Begründung zum Änderungsantrag heißt es, die geforderte Transparenz solle für die Krankenhäuser ein Anreiz sein, künftig auf solche Vereinbarungen zu verzichten.