Auf Einladung der Nationalen Konferenz zur Gründung von Pflegekammern fand in München im November ein gemeinsames Gespräch mit dem Pflegerechtler Claus Fussek statt. Gemeinsam vertreten wurde die Position, dass eine bedarfsgerechte Versorgung der Menschen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen unter heutigen Bedingungen nicht gewährleistet werden kann. In dem jetzigen Versorgungssystem werde von Arbeitgeberverbänden bestimmt, was Pflege sei, während Pflegende mit ihrer Kompetenz nicht einbezogen würden und sie in kaum einem Entscheidungsorgan vertreten seien, in dem Richtlinien und Verbindlichkeiten festgelegt würden, unter welchen Bedingungen die Menschen in Heimen und Krankenhäuser zu pflegen seien.
Die Mitglieder der Nationalen Konferenz sprachen sich erneut einstimmig für Pflegekammern in Deutschland aus, die politisch verbindliche Voraussetzungen schaffen müssen, unter denen angemessene Pflege stattfinden kann und Umstände, unter denen Pflege misslingen muss, öffentlich macht. Eine politische Vertretung stärke auch die Position der pflegeabhängigen Menschen, da sie von einem am Bedarf orientierten Personaleinsatz und mit Fach-, Sozial- und Sprachkompetenz ausgestattetem Personal versorgt würden. Claus Fussek kämpft nach eigenen Angaben „einseitig für die Patienten“, da sie das schwächste Glied in der Versorgungskette sind. Die Vertreter für Pflegekammern kämpfen aus ihrer Sicht für zu Pflegende und die Pflegenden, da nur ausreichend qualifiziertes Personal eine angemessene Patienten- oder Bewohnerversorgung gewährleisten könne.
Weitere Informationen: Monika Skibicki, Vorsitzende der Nationalen Konferenz zur Gründung von Pflegekammern in Deutschland, E-Mail: sillenstede@t-online.de