Bundesgesundheitsminister Bahr (FDP) hat angekündigt, sich beim Treffen der Gesundheitsminister der G7-Staaten für eine internationale Antibiotika-Strategie einzusetzen und seine Kollegen aus den übrigen großen Industrienationen für die Problematik zunehmender Resistenzen sensibilisieren zu wollen. Weltweit gebe es in vielen Ländern noch immer keine Rezeptpflicht für Antibiotika in der Human- oder in der Veterinärmedizin. Dies habe auch Folgen für Deutschland. „Durch die Globalisierung sitzen wir bei diesem Thema alle in einem Boot. Krankheitserreger machen an Ländergrenzen nicht halt“, sagte Bahr der „Frankfurter Rundschau“.
Zudem gebe es neben den zahlreichen Hinweisen für die steigende Antibiotikaresistenz eine zweite besorgniserregende Entwicklung. „Wir stellen fest, dass die Pharmaindustrie immer weniger Antibiotika entwickelt. Offenbar lohnt sich das nicht mehr.“ Auf der Konferenz will Bahr deshalb auch Konzepte besprechen, wie Anreize für die Hersteller gesetzt werden können, neue Medikamente zu erforschen und auf den Markt zu bringen. „Andernfalls fehlen uns irgendwann die Instrumente, um zum Beispiel die gefährlichen Krankenhauskeime in den Griff zu bekommen. Das wäre fatal“, so Bahr.