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VKD wehrt sich gegen Vorwürfe unnötiger Operationen

Der Verband der Klinikdirektoren Deutschlands (VKD) hat die Ergebnisse des am vergangenen Freitag offiziell vorgestellten Krankenhausreports des AOK-Bundesverbandes zurückgewiesen. Darin kommt das Wissenschaftliche Institut der Ortskrankenkassen zu dem Fazit, dass die Zahl der Operationen in Deutschland immer weiter ansteigt, aber nur rund ein Drittel medizinisch erklärbar sei. Der VKD, ebenso wie Krankenhausgesellschaften und Klinikvertreter bestreiten dies. „Die Zahl der behandelten Patienten in vielen Krankenhäusern steigt an. Das ist eine Tatsache“, sagte VKD-Sprecher Peter Asché am Freitag in Berlin. Es gebe dafür aber eine ganze Reihe von Ursachen. „Die Gründe sind nicht so simpel, wie es die AOK und ihr Wissenschaftliches Institut die Öffentlichkeit weismachen wollen.“

So sei der Anstieg zu einem großen Teil der demografischen Entwicklung und dem medizinischen Fortschritt geschuldet, aber auch dem inzwischen sehr großen Wissen über medizinische Möglichkeiten in der Bevölkerung. Damit stiegen auch die Ansprüche an die Versorgung. „Wer weiß, was die Medizin heute leisten kann, möchte sein Leiden nicht, wie früher, mit Fassung bis an sein Lebensende tragen. Er erwartet, dass ihm geholfen wird“, hieß es in einer Mitteilung des VKD. Sprecher Asché wies zudem darauf hin, dass 60 Prozent der Patienten mit einer entsprechenden Diagnose von niedergelassenen Ärzten in die Kliniken überwiesen würden und ein weiterer hoher Prozentsatz über die Notaufnahmen komme. In der Klinik selbst entscheide dann nicht ein einzelner Operateur, sondern es gebe ein Mehraugen-Prinzip.

Der AOK warfen die Klinikdirektoren Scheinheiligkeit vor. Die Kassen hätten selbst vielfältige Möglichkeiten einem Anstieg vermeintlich unnötiger Operationen entgegenzutreten. Jedes Jahr handelten sie mit den Krankenhäusern Leistungsmengen sowie notwendige Mehrleistungen aus. Sie stünden also nicht plötzlich vor vollendeten Tatsachen. Zudem überprüften sie sämtliche Abrechnungen der Krankenhäuser auf Plausibilität und ein weiterer relativ großer Teil werde auch noch einmal von ihrem Medizinischen Dienst unter die Lupe genommen. Die Mehrzahl dieser Prüfungen gehe zugunsten der Krankenhäuser aus.

Schließlich seien Mehrleistungen für die Kliniken mit großen Abschlägen belegt und könnten so nicht in unbegrenztem Maße erbracht werden. Auch müssten bei höheren Fallzahlen mehr Ärzte und Pflegekräfte beschäftigt werden, was wiederum mit Kosten verbunden sei. „Es gibt wahrscheinlich weltweit keinen Krankenhausbereich, der seine Qualität so transparent darstellen muss, wie der in Deutschland. Vielleicht kommt es auch in Einzelfällen zu ethisch möglicherweise nicht zu akzeptierenden Handlungsweisen. Daraus die Schlussfolgerung zu ziehen, dass deutsche Kliniken Hunderttausende Patienten aus wirtschaftlichen Gründen falsch behandeln, ist unverantwortlich“, sagte VKD-Sprecher Asché.

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