Der Kieler Landtag hat am Freitag mit den Stimmen von SPD, Grünen und SSW die Einrichtung einer Pflegekammer beschlossen. Damit folgte die Koalition einer Empfehlung des Sozialausschusses, der sich bereits Anfang November für die Einrichtung einer eigenen Standesvertretung für die Pflegeberufe ausgesprochen hatte. Der Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR) Andreas Westerfellhaus sprach von einem „historischen Durchbruch“ und einem starken Aufbruchssignal für die Pflege und hofft nun hinsichtlich der auch in anderen Bundesländern laufenden Debatten auf einen Domino-Effekt.
„Die Pflege – immerhin die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen – muss ihre Belange endlich selbst in die Hand nehmen und die Zukunft unseres Versorgungssystems stärker mitgestalten können“, sagte Westerfellhaus. Das sei alternativlos. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels habe die Pflege eine besondere gesellschaftliche Verantwortung und müsse künftig genauso wie andere Gesundheitsprofessionen, wie etwa die Ärzteschaft, institutionalisiert in die Ausgestaltung des Gesundheitswesens miteinbezogen werden. „Die Verkammerung ist unverzichtbar, wenn wir eine gute pflegerische Versorgung auf Dauer sichern wollen“, so Westerfellhaus.