Deutschlands Arzneimittelhersteller haben die von Krankenhäusern und Experten beklagten Lieferschwierigkeiten bestätigt. Wie die „Frankfurter Rundschau“ heute unter Berufung auf ein ihr vorliegendes Schreiben an Gesundheitspolitiker von Bund und Ländern berichtet, räumen die Hersteller darin ein, dass es mitunter zu kurzfristigen oder auch länger andauernden Engpässen kommt. Das wirke sich aber nicht immer gleich negativ auf die Patientenversorgung aus, da in den meisten Fällen gleichwertige Alternativpräparate zur Verfügung stünden.
Gestern hatte die „Berliner Zeitung“ Zahlen aus einer Erhebung der Deutschen Krankenhausgesellschaft veröffentlicht, wonach die Kliniken bei durchschnittlich vier bis sechs Prozent der in einem Monat benötigten Medikamente auf Beschaffungsprobleme stoßen. Besonders betroffen sind demnach Arzneimittel gegen Krebserkrankungen, Antibiotika und andere teilweise lebenswichtige Mittel. In jedem fünften Fall habe auch nicht auf eine gleichwertige Alternative zurückgegriffen werden können, sodass Patienten schlechter versorgt würden.
Der gesundheitspolitische Sprecher der Union Jens Spahn kündigte an, sich des Themas annehmen zu wollen. „Ich finde, dass ein Industrieland und Exportweltmeister wie Deutschland sich solche Debatten nicht leisten kann. Wir sind keine Bananenrepublik“, sagte Spahn.