Die Mehrheit der leitenden Klinikärzte in Deutschland lehnt die umstrittenen Bonuszahlungen, die an wirtschaftliche Erfolgsindikatoren gebunden sind, ab. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Befragung leitender Klinikärzte im Auftrag der Stiftung Gesundheit. Mehr als 60 Prozent der Chefärzte sind demnach der Meinung, dass sie wesentlich zur Qualität der medizinischen Versorgung und dem wirtschaftlichen Erfolg eines Krankenhauses beitragen. Fast drei Viertel gaben aber an, dass an ökonomische Ziele gekoppelte Bonuszahlungen eine Gefahr darstellen, weil sie zu medizinisch nicht indizierten Eingriffen führen könnten. 63 Prozent sehen in entsprechenden Boni einen Widerspruch zum ärztlichen Ethos.
Für die Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2012“ der Stiftung Gesundheit waren rund 6.800 leitende Krankenhausärzte im gesamten Bundesgebiet angeschrieben worden. Die Antwortquote lag bei 5,4 Prozent.