Jede dritte deutsche Klinik hat 2011 rote Zahlen geschrieben, fast 60 Prozent wiesen ein rückläufiges Geschäftsergebnis aus. Das geht aus dem heute veröffentlichten aktuellen Krankenhausbarometer des Deutschen Krankenhausinstituts hervor. Gegenüber 2010 habe sich die Zahl der von einer Insolvenz bedrohten Kliniken damit noch einmal um rund ein Drittel gesteigert, teilte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) mit. Auch für 2013 gingen lediglich 22 Prozent von einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation aus, knapp 40 Prozent erwarteten weitere Verschlechterungen. Ursächlich seien die milliardenschweren Kürzungen durch die Politik und die hohen Personal-, Energie- und Sachkostensteigerungen, die aufgrund der vom Gesetzgeber gedeckelten Preise nicht gegenfinanziert werden könnten.
Noch verschlimmert werde die ohnehin prekäre Situation der Kliniken durch Zahlungsverzögerungen und Zahlungsverweigerungen der Krankenkassen. Bundesweit seien davon rund zwei Drittel aller Krankenhäuser betroffen, sodass sich die Außenstände mittlerweile auf 1,1 Milliarden Euro summierten. „Die Koalition ist aufgerufen, die sich verschlechternde finanzielle Lage der Krankenhäuser ernst zu nehmen“, hieß es heute in einer Stellungnahme der DKG. Statt den Krankenhäusern 2013 und 2014 insgesamt 750 Millionen Euro zu kürzen, müsste die Regierungskoalition dringend Finanzhilfen bereitstellen.