Die Berufsverbände der Pflegenden in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben ein gemeinsames Positionspapier zur Advanced Nursing Practice veröffentlicht, der in einigen Ländern seit längerem gängigen Praxis des Einsatzes speziell qualifizierter Pflegeexperten. Eine umfassende, nachhaltige Versorgung organisieren, Patienten zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen beraten, Entlassungen aus dem Krankenhaus vorbereiten und begleiten, Angehörige schulen – all das könnten Advanced Practice Nurses (APN) übernehmen, sagte die Referentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) Andrea Weskamm heute in Berlin. „Die Versorgung würde so deutlich verbessert und dem individuellen Bedarf der Patienten angepasst.“
Hierzulande steckt der Einsatz von APN noch in den Kinderschuhen, aus Sicht der Verbände sind aufgrund der demografischen und epidemiologischen Entwicklungen auch in den deutschsprachigen Nachbarländern aber dringend strukturelle Änderungen der Gesundheitsversorgung erforderlich. Weil chronische Erkrankungen, Polymorbidität und die Dauer altersbedingter Pflegebedürftigkeit zunähmen, müssten Betroffene stärker unterstützt werden. Ein erweiterter Rollenzuschnitt der Pflegeberufe könnte dazu führen, dass wirkungsvolle Hilfen angeboten werden.