Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat konsequente Reformen gefordert, um Fachkräfte- und Nachwuchsmangel in der Pflege zu begegnen. Deutschland erwarte eine der größten Versorgungslücken, wenn die Auswirkungen der demografischen Entwicklung mit den jahrelangen Versäumnissen und Fehlentwicklungen durch Politik und Arbeitgeber zusammenträfen. Die Not sei bereits groß, und die in immer kürzeren Abständen gestarteten Imagekampagnen erreichten ihr Ziel längst nicht mehr, während die Arbeitgeber in hilflosen Aktionen versuchten, „durch Zuwanderung von Pflegenden aus dem Ausland die Fehler der zurückliegenden Jahre zu kaschieren“.
Aus Sicht des Berufsverbandes müssen Politik, Kostenträger und Leistungserbringer jetzt schnellstens gemeinsam handeln und zum einen die akademische Pflegeausbildung ausbauen, die Aufgabenprofile aller Berufsgruppen im Gesundheitssystem neu bewerten und bestehende Hierarchien abbauen sowie Personalbemessungsinstrumente einsetzen und deren Ergebnisse berücksichtigen. Zum anderen müsse die Bezahlung in den Pflegeberufen der tatsächlichen Belastung angepasst werden, erfolgreich geprüfte Modelle zu altersgerechten Arbeitsplätzen auch umgesetzt, Arbeitszeiten flexibilisiert und die Vereinbarkeit von Familie und Pflege flächendeckend verbessert und implementiert werden.
„Mit einer zügigen Umsetzung dieser Forderung lässt sich das Image der Pflege eventuell nachhaltig positiv verändern“, teilte der DBfK Nordwest heute in Hamburg mit, was die notwendige Voraussetzung sei, um die Pflegeberufe vor dem Hintergrund der zu erwartenden Versorgungsbedarfe als attraktive Alternative zu anderen Berufen darzustellen.