Die kommunalen Arbeitgeber und die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) haben auch in der zweiten Verhandlungsrunde keine Annäherung erreicht. Wie beide Seiten gestern mitteilten, liegen die Vorstellungen für Arbeitsbedingungen und Gehälter der rund 50.000 Ärzte in kommunalen Krankenhäusern noch immer weit auseinander. „Wir haben in den Verhandlungen deutlich gemacht, dass auch die Krankenhausärzte an der allgemeinen Lohnentwicklung teilhaben sollen. Größenordnungen, wie sie der Marburger Bund fordert, sind aber vollkommen unrealistisch“, sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite Joachim Finklenburg.
Insgesamt summiere sich das Paket aus Gehaltserhöhung und Verkürzung und Verteuerung von Arbeitszeiten und Bereitschaftsdiensten auf 13 Prozent. Solche Gehaltssprünge gebe die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser nicht her. Der gesetzlich festgelegte Orientierungswert für Kostensteigerungen in den Krankenhäusern liege 2013 bei 2,0 Prozent.
Die Ärztegewerkschaft sieht nach den zweitätigen Gesprächen weiteren Verhandlungsbedarf. Nach wie vor gehe es darum, die Arbeitgeber von der Notwendigkeit substanzieller Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen zu überzeugen. „Wir haben auch konkrete Vorschläge gemacht, wie die Belastung im Bereitschaftsdienst gemindert und die Regeneration der Ärzte gewährleistet werden kann“, sagte Verhandlungsführer Rolf Lübke. Die Tarifverhandlungen werden am 5. und 6. Februar fortgeführt.