Eine Arbeitsgruppe an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena erforscht die Wirksamkeit psychologischer Unterstützung zur Ressourcenförderung bei häuslich pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz. Hierzu sucht das Institut für Psychologie noch Freiwillige. Das auf drei Jahre angelegte und vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft in Berlin und der regionalen Beratungsstelle der Alzheimer Gesellschaft München umgesetzt.
Pflegende Angehörige, die ihre Bereitschaft zur Teilnahme an der Studie erklären, werden – in einem Zufallsverfahren - in drei Gruppen aufgeteilt. Die Teilnehmer der ersten Gruppe erhalten über ein halbes Jahr lang insgesamt zwölf persönliche Gespräche mit einem Psychologen. Die Teilnehmer in der zweiten Gruppe werden in gleich hoher Frequenz ausschließlich telefonisch von einem Psychologen betreut. Die Teilnehmer der dritten Gruppe bilden die so genannte Kontrollgruppe. Das bedeutet, hier wird beobachtet, wie die pflegenden Angehörigen ohne jegliche Unterstützung ihren Alltag meistern und welche Auswirkungen dies auf ihren eigenen Gesundheitszustand hat.
Ziel des Projektes sei laut Diplom-Psychologin Kathi Albrecht, den therapeutischen Nutzen der Beratung zu belegen. Hier hält die Projekt-Beteiligte die Telefontherapie am „praktikabelsten“. Nach den Erfahrungen der Wissenschaftlerin aus früheren Projekten sei es oft schwierig für pflegende Angehörige, bereits bestehende Unterstützungs-Angebote wie Gesprächsgruppen vor Ort wahrzunehmen, da der Erkrankte in dieser Zeit anderweitig betreut werden müsse.
Erreichen möchten die Wissenschaftler der Uni Jena, dass eine psychologische Telefonbetreuung pflegender Angehöriger von Demenzkranken eine Leistung der Kranken- oder Pflegekassen wird.
Diplom-Psychologin Kathi Albrecht
Tel.: (03641) 94 51 75,
E-Mail: kathi.albrecht@uni-jena.de,