Der Geschäftsführende Vorstand des AOK-Bundesverbandes, Uwe Deh, macht seinem Ärger über die derzeitige Abrechnung des Apothekenabschlags Luft: Es sei eine „praxisferne Destruktionspolitik“, wenn die Apothekerverbände nicht mehr bereit seien, bis zur anstehenden Entscheidung des Schiedsverfahrens über die künftige Höhe des Apothekenabschlags geschlossene Verträge zu respektieren, so der Kassenvorstand gestern. „Die Radikalisierung der Verbandspolitik“ werfe die Frage auf, ob die privatrechtliche Konstruktion der Apotheken-Abrechnungszentren noch „eine gesetzeskonforme und störungsfreie Arzneimittelversorgung“ garantieren könne, sagte Deh.
Derzeit beträgt der Abschlag, den die Apotheken den Kassen zu gewähren haben, 2,05 Euro pro verordnete Packung. Die Apotheker wollen diesen Abschlag auf 1,75 Euro senken. Da sich beide Seiten nicht bis Jahresende 2012 einigen konnten und der neue Abschlag ab 2013 gelten soll, steht jetzt eine Entscheidung im Schiedsverfahren an. Die Apothekerverbände haben jedoch von den Apotheken-Abrechnungszentren verlangt, ab 1. Januar nur noch 1,75 Euro statt 2,05 Euro pro Packung zu berechnen.