Der Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) hat die Entscheidung des EU-Binnenmarktausschusses gegen eine Anhebung der Zugangsvoraussetzungen zur Pflegeausbildung begrüßt. Damit sei das „Pflege-Abi“ vom Tisch. Nach dem Ausschussvotum darf Deutschland demnach weiter an einer zehnjährigen Schulbildung festhalten statt, wie 24 von 27 EU-Staaten dies bereits tun, auf zwölf Jahren zu bestehen.
„Wir sind froh, dass sich der Binnenmarktausschuss unserer Argumentation angeschlossen hat“, sagte bad-Geschäftsführerin Andrea Kapp in Essen. Eine Anhebung, wie sie die EU-Kommission im Zuge der Überarbeitung der entsprechenden EU-Richtlinie vorgeschlagen hatte, hätte aus Sicht des bad zur weiteren Verschärfung des Pflegenotstandes in Deutschland geführt.
Der Deutsche Pflegerat hatte die Entscheidung der Brüsseler Parlamentarier hingegen kritisiert. Die Pflege sei eine hochkomplexe Tätigkeit und brauche eine kompetente Ausbildung und klare Zugangsvoraussetzungen. Zwölf Jahre Schulausbildung seien der richtige Weg. Vertreter der Bundesregierung zeigten sich hingegen erleichtert, dass gute Pflege künftig nicht vom Abitur abhängen werde, wie der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn es ausdrückte.