Fast jedes zweite Krankenhaus in Bayern rechnet mit einem negativen Geschäftsabschluss für das Jahr 2012. Das ist das Ergebnis des aktuellen „Bayerischen Krankenhaustrends“, für den die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) regelmäßig zum Jahreswechsel die wirtschaftliche Lage und die Stimmung in den Kliniken im Freistaat abfragt. Damit setzt sich der Negativtrend der letzten Jahre fort. 2010 hatten noch knapp 80 Prozent der Häuser ein positives oder ausgeglichenes Ergebnis verzeichnet, 2011 waren es nur noch gut 60. 2012 wird dieser Anteil laut der Umfrage auf 46 Prozent sinken. Und auch die Prognosen für das laufende Jahr sind alarmierend: Nur noch 17 Prozent der Klinikchefs blicken optimistisch auf die kommenden 12 Monate, laut BKG der niedrigste je erfasste Wert.
„Es ist nicht länger hinnehmbar, dass Krankenhäuser Personal- und Sachkostensteigerungen nicht finanzieren können“, sagte BKG-Geschäftsführer Siegfried Hasenbein am Samstag in München. Die im vergangenen Jahr von der Bundesregierung versprochene finanzielle Hilfe sei ausgebleiben. „Es bleibt somit im Wahljahr 2013 die zentrale Forderung der Krankenhäuser an die Politik, eine faire Finanzierung zu schaffen und die Fehlanreize im Vergütungssystem zu beheben.“
Kritik, dass die Umfrage ein zu düsteres Bild male und „interessensgeleitet“ sei, wies der BKG-Chef zurück. An der repräsentativen Umfrage hätten sich fast zwei Drittel der Krankenhäuser aller Trägergruppen, Versorgungsstufen und Größenordnungen beteiligt. In den Jahren 2009 und 2010 habe man auch die positive Entwicklung publiziert. „Die aktuellen Ergebnisse sind eindeutig und lassen keinen anderen Schluss zu: Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die Krankenhausversorgung zu stabilisieren“, so Hasenbein.