Die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt nach Altenpflegekräften ist in den vergangenen zwölf Monaten erneut deutlich gestiegen. Das geht aus einem Bericht der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, der bibliomed.de vorliegt. Danach wurden im Januar 2013 vier Prozent mehr examinierte Fachkräfte gesucht als im Januar 2012. Im Vergleich zum Januar 2008 hat sich die Nachfrage sogar mehr als verdreifacht. Insgesamt stellt die Agentur „eine deutliche Fachkräftemangelsituation“ fest, wobei sich die Situation in fast allen Bundesländern ähnlich darstelle. Keinen Engpass gebe es hingegen bei den Altenpflegehelfern, wenngleich sich die Nachfrage für sie in den zurückliegenden zwölf Monaten sogar um elf Prozent erhöhte.
Das drückt sich auch in der starken Abweichung von Nachfragestruktur und Qualifikationsstruktur aus. Sieben von zehn Stellengesuchen richten sich laut dem Bericht an examinierte Altenpfleger, lediglich ein knappes Drittel an Altenpflegehelfer. Demgegenüber stehen im Schnitt nur 36 arbeitslose Fachkräfte auf 100 gemeldete Stellen zur Verfügung, während bei den Altenpflegehelfern rechnerisch bundesweit 796 Arbeitslose auf 100 Stellen kommen, in Ostdeutschland sogar 1.400. Entsprechend länger dauert es, stellen für examinierte Altenpfleger zu besetzen: Hier lag die Vakanzzeit im Januar 2013 bei 126 Tagen. Stellen für Altenpflegehelfer waren hingegen nur rund 72 Tage vakant.
Insgesamt waren bei der Bundesagentur im Januar 35.600 Altenpflegekräfte arbeitslos gemeldet. Neun von zehn waren Altenpflegehelfer mit maximal einjähriger Ausbildung, nur jeder zehnte als examinierte Fachkraft vermittelbar. Demgegenüber waren 14.000 Stellen für die Altenpflege als offen gemeldet, rund 10.000 für Fachkräfte, etwa 4.000 für Helfer.