Die von SPD und Grünen anvisierte Bürgerversicherung stößt bei niedergelassenen Ärzten auf wenig Begeisterung. In einer Umfrage des Online-Ärztenetzwerks Hippokranet und des Bundesverbandes der niedergelassenen Fachärzte (BVNF) sprach sich eine überwiegende Mehrheit gegen die Einführung einer Bürgerversicherung aus, weil sie deutliche Verschlechterungen befürchten. 86 Prozent der mehr als 2.100 befragten Mediziner votierten stattdessen für die Beibehaltung des dualen Versicherungssystem mit gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Allerdings wünschten sie sich eine Umstellung vom Sachleistungsprinzip auf die Kostenerstattung.
„Die Kollegen wollen mehr Transparenz im System. Der Patient soll anhand einer verständlichen Rechnung die erbrachten Leistungen nachvollziehen können – der Arzt soll Klarheit über das zu erwartende Honorar bekommen“, sagte BVNF-Chef Wolfgang Bärtl heute in München. Er drängte zudem auf „verlässliche und angemessene Preise“ für ärztliche Leistungen.