Die privaten Pflege-Anbieter in Rheinland-Pfalz machen mit einer Unterschriftenkampagne gegen eine mögliche Pflegekammer mobil. Sie kritisieren zum einen den komplizierten Ablauf der vom Gesundheitsministerium initiierten Befragung der beruflich Pflegenden, ob diese eine Pflegekammer haben möchten. Registrierung und die eigentliche Abstimmung seien so kompliziert, dass letztlich einzelne Befürworter über die Zukunft der Branche entscheiden könnten. Zum anderen enthalte das Ministerium den Teilnehmern die wichtigsten Details vor.
„Vielen Pflegenden wird nicht ausreichend klar, dass eine Kammer mindestens 120 Euro im Jahr kosten wird und dass zusätzliche Bürokratie und Fortbildungen außerhalb der Arbeitszeit drohen“, sagte der Landesvorsitzende und Bundesvorsitzende des Verbandes der privaten Anbieter sozialer Dienste (bpa) Bernd Meurer gestern in Mainz. Auch blieben zentrale Elemente einer Berufskammer wie eine eigene Altersvorsorge oder die Festsetzung des Einkommens rechtlich ausgeschlossen.
Unter dem Slogan „Kostet 120 Euro im Jahr. Wirkt aber nicht.“ hat der bpa darum eine Gegenkampagne gestartet, die auch vom Arbeitgeberverband Pflege unterstützt wird. Mit einer eigenen Unterschriftensammlung in den Mitgliedseinrichtungen soll „möglichst vielen Pflegenden Gehör“ verschafft werden.