In Niedersachsen sind die Vergütungsverhandlungen für die ambulante Pflege erst einmal gescheitert. Das teilte der Landesverband der privaten Träger ambulanter Dienste mit und gab den Pflegekassen und Sozialhilfeträgern die Schuld daran, dass es nicht zu einer Einigung gekommen war. Entgegen aller öffentlichen Beteuerungen seien die Kostenträger nicht bereit, für Grundpflege- und Betreuungsleistungen angemessene Vergütungen anzubieten, die ein wirtschaftliches Arbeiten der Dienste und angemessene Löhne für die beschäftigten Pflegekräfte ermöglichten. Stattdessen seien Kürzungen angeboten worden.
„Niedersachsen ist schon heute das Schlusslicht der westdeutschen Flächenländer bei der Vergütung ambulanter Pflegeleistungen“, sagte Landeschef Karsten Neumann gestern in Hannover. Das Angebot der Kassen und Sozialhilfeträger führe zwangsläufig zum wirtschaftlichen Ruin vieler Pflegedienste. „Damit wird die Billigpflege in Niedersachsen weiter vorangetrieben und der eklatante Personalmangel weiter verschärft.“ Gemeinsam mit den Verbänden der Freien Wohlfahrt und anderen Trägervereinigungen forderte der Landesverband die Unterstützung von Landes- und Kommunalpolitik, um zu vernünftigen und tragbaren Vergütungssätzen zu kommen.