Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat einen 5-Punkte-Plan entworfen, um den Mangel an Deutschkenntnissen bei ausländischen Ärzten zu beheben. Demnach müsse es „bundesweit einheitliche Sprachtests bei den Zulassungsstellen für ausländische Ärzte“ geben. „Damit die Mediziner sich nach einem nicht bestandenen Test nicht einfach bei einer anderen Stelle melden, müssen die Ergebnisse zentral dokumentiert werden“, fordert die Stiftung.
Darüber hinaus sei es wichtig, dass unabhängige Prüfstellen der Länder die Qualität der Versorgung und die Deutschkenntnisse der Ärzte unangemeldet überprüften. Dazu müsse der Bundesgesetzgeber die bestehenden Regelungen zur Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitsprüfung der Krankenhausbehandlung (§ 113 SGB V) entsprechend anpassen. Auch die Krankenhausträger seien in der Pflicht. „Sie müssen überprüfen, ob ein Arzt sprachlich für seine konkrete Tätigkeit geeignet ist. Und das nicht nur vor der Einstellung, sondern auch regelmäßig im Berufsalltag", forderte Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung. „Dieser Nachweis muss dokumentiert werden. So übernimmt der Träger Verantwortung.“
Vom Bund und den Ländern fordert der Patientenschützer eine aktive Bildungspolitik. „Die Studienplätze für Medizin müssen von derzeit 9.000 auf 13.000 angehoben werden", sagte Brysch. Auch Abiturienten mit einem nicht so guten Notendurchschnitt sollten eine Chance auf einen Studienplatz erhalten. „Deshalb dürfen zehn Prozent der Studienplätze nicht nach Durchschnittsnote vergeben werden", forderte der Stiftungsvorsitzende. Stattdessen sollten sich diese jungen Mediziner dazu verpflichten, nach dem Studium für fünf Jahre dort Dienst zu tun, wo es einen Ärztemangel gebe. Um für weiteren Ärztenachwuchs zu sorgen, sollten Krankenhausträger Kooperationen mit in- und ausländischen Universitäten schließen. „Mit einem dualen Studium kann so direkt der eigene medizinische Nachwuchs ausgebildet werden“, erklärte Brysch. Eine Bindung nach dem Studium für fünf Jahre an den Krankenhausträger sei sinnvoll.