Deutschlands Krankenhausdirektoren gehen die von Union und FDP geplanten Finanzhilfen für die Krankenhäuser nicht weit genug. Zwar zeigten die kürzlich veröffentlichten Eckpunkte, dass der Krankenhausgipfel im März in Berlin sowie die vielen Gespräche von Klinikvertretern mit Abgeordneten in Bund und Ländern ein Umdenken bewirken könnten. „Bei aller Genugtuung darüber müssen wir aber trotzdem auf die Halbherzigkeit der vorgesehen Regelungen hinweisen“, sagte der Sprecher des Verbandes der Klinikdirektoren (VKD) Peter Asché am Freitag in Berlin. Statt die rund 880 Millionen Euro auf die Jahre 2013 und 2014 aufzuteilen, hält er es für sinnvoller, den größeren Teil der Summe „noch in diesem Jahr bereitzustellen und sich im kommenden Jahr dann in erster Linie strukturelle Veränderungen vorzunehmen, um endlich wieder die Garantie einer fairen und zuverlässigen Finanzierung zu haben“.
Rund die Hälfte aller Häuser sei bereits in großen Nöten; die Sparbeiträge der letzten Jahre für die Krankenkassen, die Mengenabschläge von bis zu 65 Prozent, die enormen Tariferhöhungen und beträchtlichen Kostensteigerungen hätten riesige Lücken in die Budgets gerissen. Die für 2013 vorgesehen rund 270 Millionen Euro für alle Kliniken entlasteten einzelne Häuser daher nicht in dem Maße, wie es notwendig wäre. Zu den allein für die Tariferhöhungen zu schulternden 500 Millionen Euro kämen noch exorbitant steigende Versicherungsprämien, die Umlage für die erneuerbaren Energien und Anforderungen aus weiteren, neuen gesetzlichen Regelungen. Das Potenzial für weitere Wirtschaftlichkeitsreserven, durch Prozessoptimierungen, Kooperationen oder Fusionen, sei hingegen vielfach bereits ausgereizt und auch beim Personalabbau sei – vor allem in der Pflege – eine Grenze erreicht. „Das betrifft Krankenhäuser aller Träger. Inzwischen geht es an die Substanz“, hieß es in einer Stellungnahme des VKD vom Freitag.