Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat anlässlich des gestrigen Internationalen Tags der Pflegenden auf die „Gesundheitslücken“ im deutschen Gesundheitswesen hingewiesen. „Pflege fehlt überall – und das hat nicht nur etwas mit dem teilweise bereits dramatischen Fachkräftemangel zu tun“, sagte DBfK-Referentin Johanna Knüppel in Berlin. Wesentliche Ursachen der Probleme seien ökonomisch begründete Fehlsteuerungen, politische Konzeptlosigkeit und Hinhaltetaktiken, systemimmanente Anreize zu Über-, Unter- und Fehlversorgung sowie das Beharren auf wenig hilfreicher Arztdominanz an den Schaltstellen.
Der Bundesregierung warf Knüppel vor, in den vergangenen vier Jahren kaum etwas dazu beigetragen zu haben, diese Lücken zu schließen. Stattdessen sei wertvolle Zeit nutzlos vertan worden. Patienten, pflegebedürftige Menschen, ihre Angehörigen und diejenigen, die in ihrem Beruf pflegerische Leistung mit großem Einsatz erbrächten, hätten aber ein Recht darauf, dass ihre Bedürfnisse politisch gesehen und nachhaltig berücksichtigt werden. „Sie erwarten verlässliche Antworten von den Parteien, die sich im September zur Wahl stellen wollen“, so Knüppel.