Die privaten Krankenversicherer haben 2012 deutlich mehr Zusatzversicherungen gegen eine spätere Pflegebedürftigkeit verkauft. Die Zahl der entsprechenden Policen stieg um 16,3 Prozent auf insgesamt 2,2 Millionen. Das geht aus kürzlich veröffentlichten Zahlen des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) hervor. „Die Debatte um die Reform der gesetzlichen Pflegeversicherung hat vielen Bürgern die Augen dafür geöffnet, dass ihnen ohne zusätzliche private Vorsorge im Pflegefall die finanzielle Überforderung droht“; sagte Verbandschef Reinhold Schulte. Er begrüßte die Einführung der vom Bund geförderten privaten Zusatzpolicen, des sogenannten „Pflege-Bahr“.
Einen Rückgang verzeichnete die PKV hingegen bei den Vollversicherungen. Hier sank die Zahl der Policen von rund 8,98 auf 8,96 Millionen Euro. Als Grund führte der Verband Sondereffekte aufgrund der verbesserten Arbeitsmarktlage und der Einführung der Unisex-Tarife an. Letzteres habe „bei vielen potenziellen Kunden zu einer abwartenden Haltung geführt“, hieß es in einer Stellungnahme. Das Neukundengeschäft insgesamt nahm aber zu, die Zahl der Verträge stieg um 552.900 auf insgesamt 32 Millionen.