Der SPD-Gesundheitsexperte Edgar Franke fordert eine Weiterentwicklung der Fallpauschalen (DRG) in den Krankenhäusern, um die Situation der Pflegekräfte zu verbessern. Im Interview mit dem Onlineportal Station24 sagte Franke, die DRG müssten „zum Beispiel zu Gunsten von Krankenhäusern mit personalintensiven Leistungen verbessert“ werden. Es könne nicht sein, dass ein Krankenhaus, das möglichst viele Knieoperationen vornehme, viel Geld verdiene, und eines, das sich auf Onkologie spezialisiere, in die roten Zahlen rutsche. „Der Trend zur Menge besonders lukrativer Operationen muss beendet werden.“
Des Weiteren müssten im System der Pauschalen, die die Kliniken mit den Krankenkassen pro behandeltem Patienten abrechnen, Anreize für Qualität verankert werden. Franke: „Wenn also in einem Krankenhaus zum Beispiel viele Operationen Komplikationen nach sich ziehen, oder wenn es dort zu vielen Infektionen kommt, dann sollte es einen Abschlag auf die Fallpauschale geben. Das würde übrigens auch dazu führen, dass die Kliniken sich stärker um Fragen wie Hygiene und die Versorgung der Patienten außerhalb des Operationssaals sorgen, also dort, wo sich vor allem das Pflegepersonal um die Patienten kümmert.“
Nötig sei darüber hinaus die Erhöhung der Transparenz: „Die Patienten müssen vorab wissen, in welchem Krankenhaus es eine gute Pflege gibt, wo ihnen Empathie entgegengebracht wird und wo im Gegensatz dazu Mängel herrschen. Die Pflege ist für den Patienten enorm wichtig.“ An die Akteure vor Ort appellierte Franke: „Das wichtigste ist ein Bewusstseinswandel. Ohne gute Pflege gibt es keine guten Krankenhäuser. “