Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat sich enttäuscht über die bekannt gewordenen Details zum Abschlussbericht des Expertenbeirats der Bundesregierung gezeigt. Er sieht seine Befürchtungen bestätigt, dass der 2012 von Bundesgesundheitsminister Bahr eingesetzte Pflegebeirat lediglich als „taktische pflegepolitische ‚Beschäftigungstherapie‘ für alle Beteiligten der Pflegeszene einberufen“ worden sei. Eine Konsequenz werde der Bericht in dieser Legislaturperiode nicht mehr haben, auch wenn sich das eigentlich niemand leisten könne.
Der Beirat selbst ginge in seinem Bericht davon aus, dass eine Umsetzung mindestens 18 Monate in Anspruch nehmen werde. „Wir haben die Sorge, dass eine Pflegereform, die diesen Namen auch wirklich verdient, weiterhin auf die lange Bank geschoben wird“, sagte DPR-Präsident Andreas Westerfellhaus. Seine Stellvertreterin Gisela Bahr-Gäbel wertete es immerhin als positiv, dass der Beirat die Entwicklung von Personalbemessungssystemen auf Basis des NBA im stationären Bereich befürwortet – am besten noch vor Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes.