In Bayern und in Niedersachsen wird erneut über das Schuldgeld für Auszubildende in Pflegeberufen debattiert. In Bayern geht der Landesverband der privaten Anbieter sozialer Dienste (bpa) von einer flächendeckenden Abschaffung des Schulgelds aus, weil die Landesregierung plane, ihre Zuwendungen an jene Altenpflegeschulen aufzustocken, die auf die Erhebung von Schulgeld verzichten. „Wir können jungen Menschen doch nicht sagen: Wir brauchen euch dringend in der Altenpflege, die Ausbildung müsst ihr aber zum Teil selbst finanzieren“, sagte der bpa-Landesvorsitzende Kai Kasri in München.
Auch in Niedersachsen ist die Finanzierung der Pflegeausbildung derzeit Thema. Die niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) geht dabei aber noch einen Schritt weiter. Neben der Abschaffung des Schulgelds schlug sie in einer Rede vor dem Niedersächsischen Landtag zusätzlich die Einführung einer solidarischen Umlagefinanzierung vor. „Wer in einer Einrichtung lebt, die ausbildet, zahlt höhere Pflegesätze“, sagte Rundt. Mit der Umlagefinanzierung sollen die Kosten für die Ausbildung in den Betrieben ausgeglichen werden. Sobald die Zahl der benötigten Ausbildungsplätze prognostiziert werden könne, wolle man mit dem Gesetzgebungsverfahren zu diesem Zwecke beginnen.