In Bayern haben sich gestern Verbände von Arbeitgebern, Gewerkschaften und Träger von Pflegeeinrichtungen und Privatkrankenhäusern gegen eine eigene Berufskammer für professionell Pflegende ausgesprochen. Auch der Berufsverband für Altenpflege schloss sich einer entsprechenden Stellungnahme an.
Hauptkritikpunkt ist, dass „eine Pflegekammer die Attraktivität des Pflegeberufes schwächen, kein besseres Image für den Bereich der Pflege mit sich bringen und Pflegerinnen und Pflegern keinen Mehrwert bieten würde.“ Ferner sei die Verkammerung mit teurer Bürokratie verbunden, die wiederum von den Pflegenden über die Zwangsbeiträge bezahlt werden müsse. Der Kammer zugedachte Aufgaben könnten zudem von bereits bestehenden Einrichtungen bearbeitet werden, argumentieren die Gegner weiter.
Auch in anderen Bundesländern ist die Einrichtung von Pflegekammern ein Thema. In Rheinland-Pfalz hat diese Woche die Gründungskonferenz zur Einrichtung der berufsständischen Vertretung mit ihrer Arbeit begonnen, nachdem sich die Mehrheit der Berufsgruppe für eine Verkammerung ausgesprochen hatte. Die Einrichtung einer Berufskammer findet hier unter den Pflegekräften mehrheitlichen Zuspruch. Befragungen laufen oder liefen auch in weiteren Ländern.